Jung/Kirsch, Die Briefe 1928 - 1961
C. G. Jung und den jüdischen Psychiater James Kirsch verband eine jahrzehntelange Freundschaft, die in einem intensiven fachlichen und persönlichen Austausch ihren Niederschlag fand. Erstmalig dokumentiert dieser Band den Briefwechsel zwischen dem großen Tiefenpsychologen und seinem Schüler in der Zeit von 1928 bis 1961. Die Briefe zeichnen ein Bild von C. G . Jung als Therapeuten, der Kirsch wichtige Hinweise zu dessen klinischen Fällen gibt. Sie verdeutlichen die Entwicklung der Jung'schen Psychologie in ihren Anfängen. Und nicht zuletzt werfen sie ein erhellendes Licht auf C. G . Jungs Einstellung zu Judentum und Antisemitismus in Zeiten des Nationalsozialismus. Herausgekommen ist aus dem Projekt, das Kirschs Sohn Thomas B. zusammen mit der Therapeutin Ann Conrad Lammers auf den Weg brachte ein Buch, das eindrücklich zeigt, wie beide Analytiker ihren Lebensweg auch in schwierigen Zeiten gegangen sind. |
Jung gratuliert Kirsch dazu, dass er "aus der Hölle von London weg" sei und in Los Angeles wohl alle Gelegenheit habe, seinen eigenen Weg zu machen. "Hoffentlich gelingt es Ihnen. Dass man durch die Analyse in die schwerste Problematik hineinkommt, ist mir im Laufe der Jahre ebenfalls klar geworden. Ich habe sogar gefunden, dass das sehr logisch sei. Darum schwebte mir während vieler Jahre das Wort von Nietzsche vor: 'du suchtest die schwerste Last, da fandest Du Dich!" Damit ist wohl alles Nötige gesagt." Ein packendes Buch, kundig zusammengestellt. |
(c) Magazin Frankfurt, 2024