Gault-Millau Weinguide Baden Württemberg 2021

Über die Jahre war man gewohnt, mit dem deutschen Gault & Millau Weinguide den beliebtesten und meistverkauften deutschen Weinführer in die Hand zu bekommen, der kompetent und genussvoll Liebhaber und Entdecker guter Weine zu den besten Gütern des Landes führte. Allein im letzten Jahr mit der Ausgabe 2020 verkostete das Team um Chefredakteurin Britta Wiegelmann mehr als 10.000 Weine von rund 1.000 Betrieben und bewertete sie. Dabei gab es stets Ikonen, Newcomer oder Wiedererstarkte, aber kein Gut von Bedeutung fehlte in dem Standardwerk, denn das Team war immer dicht dran an den aktuellen Trends der Branche und lieferte einen Genusswegweiser mit viel Substanz. Der seit 1993 jährlich erschienene Gault&Millau Weinguide Deutschland wurde von den Weinexperten Joel Payne und Armin Diel gegründet. Während Diel 2009 als Co-Chefredakteur aussteige, blieb Payne in dieser Funktion bis zur 2016er Ausgabe, als mit dem Wechsel der Lizenz zum Münchner ZS Verlag 2017 die Wiegelmann die Chefredaktion übernahm und fast das gesamte Team neu und hochkarätig mit Fachleuten wie dem Master of Wine Janek Schumann und der Sommelière Natalie Lumpp besetzte. Vor einem Jahr teilte der ZS-Verlag seinen Ausstieg aus dem Lizenzgeschäft mit Gault & Millau mit, ein halbes Jahr später meldete der Burda-Verlag, dass er die Lizenz erworben habe. Die Leitung des neu gegründeten Experten-Beirats übernahm Otto Geisel, der schon mit Britta Wiegelmann zusammenarbeitete.

Federführend für die neue Konzeption sind Geisel und Ursula Haslauer als Executive Publisher bei Gault&Millau Deutschland. Erstmals kommt kein deutschlandweiter Führer, sondern Regionalguides auf den Markt, die als kulinarische Reiseführer Weinfreunde in die Regionen einladen, zu einem Besuch beim Winzer anregen und ein ganzes kulinarisches Kurzurlaubsprogramm anbieten wollen.

Dafür werden die eingereichten Weine von erfahrenen Testern aus Gastronomie, Handel und Weinbau verkostet und im zehnstufigen System mit 1 bis 5 Trauben in schwarz und rot bewertet. Neu ist, dass die Tester nicht wissen, was ins Glas kommt, da alle Verkostungen ausschließlich „blind“ durchgeführt werden. Die Panels sind mit mindestens sechs Verkostern besetzt, um – was vorher oft bemängelt wurde - mehr Unabhängigkeit und maximale Transparenz zu garantieren. Neben bekannten Spitzenbetrieben und -weinen werden auch spannende Newcomer der Wein-Szene getestet. Im Mittelpunkt stehen Winzer und Weine, sowie kuratierte Tipps für empfehlenswerte Restaurants, Gasthöfe, Weinstuben und Vinotheken. Zudem gibt es Empfehlungen zu Spezialitäten der Region und wo diese in besonders hoher Qualität gekauft werden können.

Leider ist bisher nur ein einziger regionaler Weinguide über Baden & Württemberg erschienen. Weitere Regionalausgaben über die Pfalz; Franken, Nahe und Ahr; Rheinhessen; Rheingau mi Mittelrhein und hessischer Bergstraße; Mosel und Sachen und Saale-Unstrut sollen nach 'ÄInformationen aus dem Hause Burfa 2021 folgen. Für den Führer hat das Team um Otto Geisel 1690 Weine von 229 Weingütern bewertet, davon fast ein Drittel unter der Preismarke von 10 Euro. 220 Reisetipps zu den einzelnen Regionen runden den Überblick ab. Verkostet wurde geordnet nach Rebsorten, Herkunft und Gewichtsklasse. Regionale Spezialitäten wie Trollinger und Lemberger wurden vor den Vorhang geholt und die Winzer um persönliche Tipps zu Essen, Schlafen und Einkaufen in der Region gebeten, so dass einem Kurzurlaub in den Weinbaugebieten Baden-Württembergs nichts mehr im Weg steht.

Christoph Wirtz/Anke Kronemeyer, Gault&Millau Deutschland Weinguide Baden & Württemberg 2021, Riva/Burda, Hardcover, 340 Seiten, ISBN 978-3742317322, 16,90 Euro

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