DLG, Fachvokabular Sensorik: Praxisleitfaden
Nicht nur beim Wein ist der Einsatz menschlicher Sinnesorgane zur Prüfung und Messung notwendig. Man nennt es kurz Sensorik und verwendet diese in vielen Forschungseinrichtungen und Unternehmen der Lebensmittelbranche als elementaren Baustein der Produktentwicklung und der Produktions- und Überwachungsprozesse. Dabei ist die Aufgabe keineswegs banal und stellt für jeden Prüfer eine Herausforderung dar, wenn es darum geht, die wahrgenommenen sensorischen Eindrücke zur Beschreibung der Wein- oder Lebensmittelqualität in Worte zu fassen. Sommerliers können dies meist gut beim Wein, Restaurantkräfte bei den Speisen. Doch obwohl uns Wein oft blumig und mit allen möglichen anderen Eindrücken vermittelt wird, ist ein definierter sensorischer Fachwortschatz bislang nur sehr sporadisch in einigen Teilbereichen der Sensorik im Einsatz. Das Umsetzen sensorischer Eindrücke in Sprache bleibt jedem einzelnen Prüfer meistens selbst überlassen. Im Bereich Wein gibt es zwar ein breites Angebot und man lernt man mit der Zeit - und dem Konsum - dazu, doch bieten die tägliche Betriebspraxis jede Menge Möglichkeiten für Missverständnisse in der Kommunikation - selbst unter Fachleute.
(c) Magazin Frankfurt, 2024