Collins, Tausend Worte
Tausend Wörter am Tag soll er schreiben. Das hat Dr. Quinn ihm verordnet. Doch Charlie will nicht schreiben, füllt Seite um Seite, beschimpft den Leser, die Welt, sich selbst und alles darin, ohne sich an das, was ihn zum Psychiater geführt hat, heranzutrauen. Denn »es ist eine traurige Geschichte und sie macht euch vielleicht wütend und sie ist passiert und es kommen Leute darin vor. Und einige davon sind jetzt tot.« Charlie ist der »Gamal«, der Dorftrottel, und er weiß einfach nicht, wo er beginnen soll: Ganz am Anfang, als James neu auf die Schule kommt, und Charlie sein Freund wird? Oder mit Sinéad, die so wunderbar singt und gemeinsam mit den beiden von einem anderen Leben träumt, weit weg, in Dublin oder Amerika? |
Oder mit dem Tag, an dem all das Schlimme passiert ist, weshalb er nun hier sitzt. Ciarán Collins’ Roman ist so vieles: eine moderne Fassung von »Romeo und Julia«, ein spannender Krimi, eine Story voll Fantasie und überraschenden Einfällen. Aber auch eine neue große Stimme aus Irland – schnoddrig, respektlos, von mitreißender Komik und mit einem unvergesslichen Helden. Manche glauben, Charlie sei dumm. Doch das ist er nicht. Manche glauben, Charlie sei verrückt. Doch das ist er nicht. Manche glauben, Charlie sei unschuldig ... Abgründig, komisch und stets überraschend, entwirft der junge Ire Ciarán Collins das Psychogramm eines einzigartigen Helden, eines Dorfes – und eines Verbrechens. Das gefeierte Debüt des Jahres aus Großbritannien. |
(c) Magazin Frankfurt, 2024