Auch in Württemberg hat der Blaufränkisch einen guten Namen. Es ist die einzige größere Anbauregion der in Deutschland als Lemberger bekannten und auf knapp 1600 ha angebauten Rotweinsorte. Meist wird er dort leicht und fruchtig ausgebaut und eignet sich als sprichwörtliches Württemberger Viertele gut zur Vesper und zur sommerlichen Grill-Party, während der intensiv schwarzrote und von Gerbstoffen geprägte Lemberger meist als Spät- oder Auslese auf den Markt kommt.
Ein ganz besonderes Augenmerk richtet man auch in Österreich auf die nicht nur im Mittelburgenland (knapp 1200 ha) beliebten Rebsorte. Dort hat sich vor einem Jahrzehnt die Winzergruppe Vitikult gebildet, bei mit dem gleichnamigen mittelkräftigen Wein mit gutem Trinkfluss, die Sorte Blaufränkisch stärker in den Vordergrund stellen will.
Nachdem ihr dies gelungen war hat man sich an einen Wein im High-End-Spektrum gemacht, der das Maximum an Terroir veranschaulichen soll, um als „Generation Blaufränkisch“ im Blaufränkischland das Potenzial und Facettenreichtum dieser Rebsorte zu positionieren. 2012 kam dann auf der VieVinum 30 Monate nach der Lese der Jahrgang 2009 auf den Markt: Der V-MAX, ein Wein, der nur in den allerbesten Jahrgängen abgefüllt wird.
Wie der Name schon sagt: mehr Qualität, mehr Genuss und mehr Blaufränkisch geht nicht. So kommen Weinliebhaber auf ihrer Suche nach den besten Terroir-Weinen um das Mittelburgenland nicht herum.
Einer der Vorzeigebetriebe von Vitikult ist das Weingut Rotweine Lang, die den V-Max im geheimnisvollen Dunkelrot ins Weinglas bringen. Zart schmelzend wie Schokolade auf der Zunge. Eine Variation von wilden Beeren gepaart mit Röstaromen und ein Hauch von Orient. Der Wein ist eine einzigartige Komposition aus den besten Trauben, die die Region zu bieten hat. Dabei werden nur die ältesten Reben in bester Sonnenlage für diesen reinsortigen Blaufränkisch verwendet. Andrea und Stefan Lang ließen den Jahrgang 2011 30 Monate im französischen Eichenfass lagern, was ihm seine verführerischen Röstaromen verlieh.
Jetzt hat ihn der aus Persien stammende Sommelier Rakhshan Zhouleh. der lange Jahre Gastgeber im Münchener Tantris war verkostet und fand, dass er den Blaufränkisch heervorragend verkörpert. Sein Fazit: Schon heute ein Hochgenuss, jedoch wird der V-Max in 10 Jahren zu den besten Weinen der Welt in seiner Klasse gehören.
Als Zhouleh den V-Max mit einer gekonnten Handbewegung aus der langhalsigen Flasche in das Weinglas gießt, fällt zuerst seine tiefrote Farbe auf. Schon ganz leicht in Bewegung versetzt, verbreitet der Wein seinen intensiven Geruch nach wilden Beeren und dezenten Röstaromen. 30 Monate lang ist der V-Max in französischen Eichenfässern aus 100 % neuem Holz gereift. „Das neue Holz gibt besonders viel Aroma ab und führt zu dieser außergewöhnlichen Note“, erklärt der Sommelier. |
Die Trauben stammen von den ältesten 40 bis 60 Jahre alten Rebstöcken des Weinguts, die auf lehmigen und nährstoffreichen Boden wachsen. „Mit der Ernte wurde lange gewartet“, findet der Sommelier „damit die Trauben viel Sonne speichern konnten.“ Sonneninhaliert nennt der Sommelier das. „Vor allem die letzte extreme Periode der Reifung und Sonneninhalation, verleihen dem V-Max seine unverwechselbare Note.“
Ein erster Schluck und ein Mix von wilden Beeren erreicht die Geschmacksknospen. Auch orientalische Gewürze wie Koriander, Kardamom, Zimt und Anis sind auf die lange Reifezeit zurückzuführen. Zhouleh erzählt: „Die Rebsorte mag die warme, pannonische Luft aus Ungarn und gleichzeitig verleihen kühle Nächte dem V-Max eine geheimnisvolle Leichtfüßigkeit.“ Diese Leichtigkeit der Nacht verleiht ihm besondere Eleganz, die bei der Verkostung deutlich hervortritt.
Am besten ist der Wein bei einer Trinktemperatur von 17-18 Grad Celsius zu genießen. Ist er zu warm, wird der Alkohol zu dominant und der Wein kann nicht seine volle Pracht entfalten. Auf die Frage, zu welchen Speisen er sich am besten eigne, hat der Experte zahlreiche Assoziationen. Hervorragend passet er zu kräftigen Fleischspeisen: Wild, geschmortes Rind oder geschmorte Kalbsbäckchen, zum Beispiel mit Rotkohl, harmonieren gut mit dem Blaufränkisch. Die Soße sollte eine Mousse sein, die eine emulsionsartige Konsistenz erhält. Aber nicht nur zur Gourmetküche, auch zu Hausmannskost wie Blutwurst oder Saumagen wäre er die passende Begleitung. Als Partner beim Dessert sind Schokoladen-Soufflee oder Schokoladen-Brulée mit hohen Kakao-Anteil von 70-80 Prozent eine gute Wahl.
Doch auch als Solist ist der V-Max ein Hochgenuss. Am Abend in geselliger Runde, vor dem Kamin oder mit einer Zigarre, begeistert er Weinkenner und bringt Wein-Neulinge auf den Geschmack. Den jungen Wein füllt man am besten in kleinen Mengen in ein großes Weinglas, damit er atmen kann. Der Sauerstoff macht ihn weicher und lässt ihn wie Schokolade auf der Zunge schmelzen. Der V-Max ist ein Wein zum Lagern, der gut noch 15-20 Jahre reifen kann. „Derzeit erinnert er schon an einen jungen Château Lafite-Rothschild und wird sich in Richtung Bordeaux entwickeln. In 10 Jahren wird er blühen und sich mit den besten Weinen in seiner Klasse messen können“, schwärmt Sommelier Rakhshan Zhouleh schon heute. |