Lexikon der alten Gemüsesorten
Man braucht nicht unbedingt einen grünen Daumen, um im Garten erfolgreich zu sein, aber es erleichtert natürlich die Arbeit. Manch einer, der mit Liebe und Umsicht unterschiedliches Gemüse gedeihen lässt, wundert sich vielleicht, wo einige der alten Gemüsesorten geblieben sind, die er noch aus seiner Kindheit kennt. Oft wichen sie den Mengenbringern, die zu Ungunsten der alten Sorten gepflanzt wurden und diese peu a peu verdrängten. Geschichte, Merkmale, Anbau und Verwendung in der Küche werden jetzt im eindrücklichen «Lexikon der alten Gemüsesorten» auf über 670 Seiten dargestellt, denn glücklicherweise gibt es Menschen, die mehr auf Unterschiedlichkeit und Klasse als nur auf Masse achten und diesen Sorten eine neue Chance geben. |
Wir erinnern uns noch, als vor gut zehn Jahren Patrick Mikanowski, der Chef einer französischen Werbeagentur, zusammen mit seiner Frau Lindsay bei Flammarion den wunderschönen Band "Kartoffel" herausbrachten, wofür sie auf Spurensuche bei alten, fast untergegangenen Kartoffelsorten gingen und diese quasi auferweckten, mit Rezepten von Spitzenköchen versahen und neu auf dem Markt lancieren. Das neue Lexikon aus der Schweiz geht weiter, hier werden über 800 Gemüsesorten und 60 Gemüsearten vorgestellt und neue Maßstäbe gesetzt. Ein Buch mit dem Zeug zum Standardwerk. Es führt den Leser auf Entdeckungsreise in die Welt der Kulturpflanzenvielfalt und stellt beispielsweise Safier Kartoffeln, Ochsenherztomaten, Maikönig (Kopfsalat), deutsche Riesentrauben (Kirschtomaten), die Tomate Rheinlands Ruhm oder die Znaimer Gurke vor. Gemüsesorten die einst bei uns in Mitteleuropa verbreitet waren und heute in Vergessenheit geraten sind. |
Viele dieser Gemüse wie Erdbeerspinat, Kerbelrübe, Spargelbohne, Zucker- und Haferwurzel lohnt es, für den Garten und die Küche wiederzuentdecken. Hintergrundgeschichten erzählen, woher die Gemüsesorten kommen und wie alt sie sind, wo sie angebaut wurden, wer sie entwickelt und gepflegt hat; hinzu kommen Porträts von Menschen, die heute mit diesen Raritäten arbeiten. Bei jeder Gemüsesorte ist eine Bezugsquelle angegeben. Die vorgestellten Sorten eignen sich für jeden Hausgarten, für den Anbau auf Balkonen und in Töpfen. Ein unverzichtbares Nachschlagewerk für alle Hobbygärtnerinnen und engagierten Gemüseköche. Herausgeber des Werks sind die Schweizer Stiftung ProSpecieRara und ihr deutscher Ableger ProSpecieRara Deutschland, die österreichische Arche Noah und aus Lichtenstein Hortus. |
(c) Magazin Frankfurt, 2024