Ghosh, Die Flut des Feuers

Der heute in Indien und den USA lebende 60-jährige Amitav Ghosh aus Kalkutta, studierte in seiner Heimat Geschichte und Sozialanthropologie und promovierte dann in Oxford. Danach unterrichtete er an verschiedenen Universitäten. Vor 17 Jahren gelang dem schon zuvor vielfach ausgezeichneten Autor mit „Der Glaspalast“ der weltweite Durchbruch. In seiner Ibis-Trilogie stellt Ghosh die sich um das Opium drehenden Kolonialauseinandersetzungen zwischen England und China in den Mittelpunkt. Den Abschluß bildet jetzt "Die Flut des Feuers" über deren Gipfel im ab 1839 stattfindenden „Opium-Krieg“. Dabei verknüpft er gekonnt und wortgewaltig aber geradlinig wie aus seinen früheren Werken gewohnt gewohnt das Leben seiner Hauptdarsteller mit historischen Ereignissen der Epoche.

Nachdem China den vornehmlich von den Briten und deren Kolonien betriebenen Handel mit Opium nicht mehr dulden will, erklärt ihm Großbritannien kurzerhand den Krieg.

Die Hind ist eines der Schiffe, die bei einem Angriff zum Einsatz kommen sollen, und segelt deshalb von Bombay nach China. An Bord ist unter anderem Kesri Singh, ein Kommandant der britisch-ostindischen Armee, der eine Kompanie Soldaten befehligt, Zachary Reid, ein verarmter junger Seemann, der auf der Suche nach seiner verlorenen Liebe ist, und Shirin Moddie, die in China die Hinterlassenschaft ihres verstorbenen Mannes, eines Opiumhändlers, an sich nehmen will. Sie alle geraten schon bald in die Wirren der Opiumkriege, die in Chinas verheerender Niederlage und in der Annektierung Hongkongs durch Großbritannien enden werden.

Eine vor Atmosphäre und Detailfreude flirrende, spannende und berührende Geschichte vor der Kulisse Indiens und Chinas, mit der Amitav Ghosh sein großes historisches Panorama über die Opiumkriege, die eine frühe Ära der Globalisierung markieren, fulminant vollendet.

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(c) Magazin Frankfurt, 2024