D'Alisa/Demaria/Kallis, Degrowth
Wenn Worte nicht ausreichen, um auszudrücken, was ausgedrückt werden muss, ist es Zeit für neue Begriffe. Weltweit gibt es immer mehr Wissenschaftler und Aktivisten, die das dominierende Wirtschaftsmodell kritisch hinterfragen und der von Politik und Wirtschaft ausgerufenen Alternativlosigkeit neue Konzepte entgegenstellen. Mit dem Begriff Wachstumsrücknahme (engl. Degrowth) wird dabei die Reduktion eines Konsum- und Produktionswachstums verbunden. Es soll einem Wirtschaftswachstum entgegentreten, das als sozial, ökologisch, ökonomisch oder politisch schädlich wahrgenommen wird. Vertreter dieses Konzepts sehen darin eine Strategie gegen ein Umwelt und Ressourcen überbelastendes Wachstum. Die Gedanken sind keineswegs neu. Schon Ökonomen wie der einflussreiche John Maynard Keynes sahen eine Abschwächung des Wachstums voraus und entwickelten daraus wirtschaftspolitische Empfehlungen. |
Autoren wie Tim Jackson und Serge Latouche bringen unter dem Schlagwort Degrowth die wichtigsten Begriffe auf den Punkt, diskutieren über Autonomie, Commons und Peak Oil, entdecken alte Werte wie Einfachheit neu und plädieren für Worksharing, Care-Ökonomie, Bürgergeld oder Jobgarantien und schaffen damit eine unverzichtbare Quelle für den anstehenden gesellschaftlichen Wandel. |
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(c) Magazin Frankfurt, 2024