Wanderbares Bad Kissingen

Kaiserin Sisi

Georg Raab - Kaiserin Elisabeth im ungarischen Krönungsornat

Noch immer populär: Kaiserin Sisi

Etwas ältere Semerster erinnern sich meist noch gut an die drei Sissi-Filme, die in den 50er Jahren entstanden und seitdem Jahr für Jahr im Fernsehen zu den Festtagen ausgestrahlt werden, so dass man ihnen kaum entgehen kann. Damals verpflichtete der Regisseur Ernst Marischka die hübsche und blutjunge Schauspielertochter Romy Schneider für die Hauptrolle in dem Historienfilm um die junge Kaiserin Elisabeth. Die Begeisterung der Massen für die junge Kaiserin war groß, so dass schließlich die ganze Trilogie entstand. Dieser Zuspruch hat in den Jahrzehnten danach bestenfalls geschwankt, eingebrochen ist sie nie, wie eine aktuell Netflix- und RTL-Serien beweisen. Gerade in die Kinos gekommen ist „Corsage“ mit Vicky Krieps als gealterte Kaiserin, die durch den Verlust ihrer Vorbildfunktion als Schönheitssymbol und Modeikone in einer tiefen Sinnkrise steckt.

Es gibt zahlreiche Orte, die sich dankbar an einen oder mehrere Besuche der Kaiserin erinnern. In Funchal auf Madeira sollte die von ihren Ärzten vermutetet Tuberkulose kurieren, später verliebte sie sich in das Ionische Meer, als sie im Achilleion hoch oben in den Bergen von Korfu residierte. Auch Meran mit seinem inmitten des Botanischen Garten zauberhaft gelegenen Schloss Trauttmansdorff war mehrfach Zeil ihrer Kuraufenthalte, die sie „im strengsten Incognito“ absolvierte – begleitet von einem kaum übersehbaren Hofstaat von mehr als 100 Personen.

Sisi-Filme

Kurbauten an der Frankischen Saale

CC0 Pixabay

Der Aufstieg zum Weltbad

Auch im am Südrand der Rhön etwas von den Verkehrsströmen abgelegenen Bad Kissingen verbrachte Sisi mehrere Kuraufenthalte. Wirkt der Ort heute ein wenig traditionell, war er im 19. Jahrhundert ein wichtiges Ziel des europäischen Hochadels, wenn er sich auskurieren wollte. Schon gut ein Jahrhundert zuvor wollte der mächtige Friedrich Karl von Schönborn-Buchheim, der nicht nur Fürstbischof von Würzburg und Bamberg war, sondern auch als Reichsvizekanzler des Heiligen Römischen Reichs agierte, hier „einen Kurort schaffen, der sich mit Karlsbad vergleichen konnte.“ Kissingen sollte ganz vorne mitspielen im Spiel der großen Weltbäder Europas. 1737 beauftragte er seinen Baumeister Balthasar Neumann, der schon seine zum UNESCO Weltkulturerbe zählende Würzburger Residenz in voller barocker Pracht errichtet und sich als Stadtplaner einen Namen gemacht hatte, mit den Planungen.

Neumann sollte dafür die durch das Tal fließende Fränkische Saale durch Aufschüttungen und Befestigungen verlegen, um die wertvollen Heilquellen besser nutzen und einen großen Kurplatz anlegen zu können. In den folgenden Jahrzehnten entstanden so der älteste Kurgarten und unter der Herrschaft der Bayern Ludwig I. und Prinzregend Luitpold das größte Ensemble historischer Kurbauten Europas. Nach Bad Füssing kann sich Bad Kissingen bei den Besucherzahlen über den zweiten Platz in Deutschland freuen.

Regentenbau

Der Regentenbau in Bad Kissingen. 05

Prachtvolle Bäderarchitektur

Nicht in allen Punkten waren die Auftraggeber mit den Plänen Neumanns zufrieden. Sein Kurhaus hatte zu wenig Pomp für ein Weltbad, dass eine standesgemäße Unterkunft für die Herren des Würzburger Domkapitels und den fränkischen Adel bieten wollte, die zur Kur oder Sommerfrische in den Ort kamen. Auch Erweiterungen brachten wenig, weshalb der Bau schon nach 90 Jahren abgerissen und durch das Königliche Kurhaushotel ersetzt wurde, dass Karl Baedeker vor knapp 150 Jahren in seinem Handbuch für Reisende als „vornehm und theuer“ bezeichnete. Zu den Gästen des Hauses zählte nicht nur Kaiserin Sisi, sondern auch ihr Gemahl Franz Joseph I., der russische Zar Alexander II. mit Frau und Kindern und im letzten Jahrhundert die Bundespräsidenten Lübke, Carstens, von Weizsäcker, Rau und Herzog. Auch der Komponist Richard Strauss und diverse Prominente wie Franz Beckenbauer, Marlene Dietrich, Curd Jürgens, Inge Meysel, René Kollo, Freddy Quinn und Karel Gott stiegen dort ab. 2010 schloss es dann aber als Steigenberger Hotel endgültig die Tore schloss und wartet seitdem nach Abriss verschiedener Erweiterungsbauten auf eine Wiedergeburt.

Doch auch ohne das alte Königliche Kurhaushotel bietet der Ort in Kurkliniken und Hotels aller Kategorien, Bis 1913 entstanden der im Stil der florentinischen Frührenaissance errichtete Arkadenbau mit dem heutigen Rossinisaal, der aus dem einstigen zweigeschossigen Conversationssaal hervorgegangen ist, einem prachtvoll mit einer farbigen Kassettendecke und reichen Fresken im byzantinischen Stil bemalten wetterunabhängiger Treffpunkt für die meist adligen Kurgäste.

Damit hatte der Ort sein erstes repräsentatives Kurgebäude, um als „Weltbad“ Gäste aus aller Welt anzulocken. Weitere Bauten wie das Krugmagazin, um das Heilwasser abzufüllen und weltweit zu versenden und die als gusseiserner Skelettbau errichtete offene Brunnenhalle folgten kurz danach. Diese wurde kurz vor dem Ersten Weltkrieg durch die Brunnen- und Wandelhalle ersetzt, die den Kurwassergenuss unabhängig vom Wetter machte. Der Münchener Architekt Max Littmann, der neben dem Münchener Hofbräuhaus zahlreiche Theater im deutschsprachigen Raum plante und errichtete, zog den Bau dank Beton innerhalb von nur acht Monaten hoch. Eine „Basilika der Kur“ kann man den Jugendstilbau ohne Übertreibung nennen, denn mit einer Länge von 90 Metern 90 Meter lang ist es Europas größte Trinkkurhalle. Noch heute dient sie mit der Brunnenhalle den Kur-Zweck und zweimal am Tag geben darin „Brunnenfrauen“ seit ihrem Bau die verschiedenen Heilwasser an die Kurgäste aus. Ebenfalls zweimal täglich können Kurgäste dem Kurorchester lauschen. Laut Guinness-Buch der Rekorde ist es mit 727 Auftritten pro Jahr - zumindest vor der Pandemie - das „meistspielende Ensemble der Welt“. Vielleicht erreicht es nicht mehr das Niveau von vor rund 120 Jahren, als erst die Münchner Philharmoniker und dann der Wiener Concertverein, aus dem später die Wiener Symphoniker wurden, als Kurorchester aufspielten, aber das musikalische Niveau in Bad Kissingen ist ausgesprochen hoch.

Brunnenhaus

Bad Kissingen, Am Kurgarten 10, Brunnenhaus-20160227-001

Das Kissinger Wasser

Ohne das Wasser der sieben Heilquellen hätte Bad Kissingen nie diesen Aufstieg machen können. Schon der römische Geschichtsschreiber Tacitus berichtet von der ursprünglichen Salzgewinnung im Tal. Wiederentdeckt wurden die drei klassischen Quellen im Jahr 1737 am Kurgarten. Hinzugekommen sind dann weitere Quellen in der Umgebung. Am bekanntesten ist der Rakoczy-Brunnen in der Wandelhalle. Ihm widmete man das prachtvolle Rakoczi-Fest, das immer am letzten Juliwochenende mit Live-Musik, Tanz und fränkischen Spezialitäten die Besucher anzieht. an allen Ecken und Enden der Stadt und das eine Woche später stattfindende Rakoczy-Reitturnier. Ihren Namen verdankt die Heilquelle dem damals populären ungarischen Nationalhelden Ferenc II. Rákóczi, der selbst aber nie in Kissingen war. Das Wasser ist gewöhnungsbedürftig und wer ahnungslos einen Schluck des eisenhaltigen Natriumchlorid-Säuerling trinkt aus dem man unter Zusatz von Magnesiumsulfat und Natriumsulfat auch das Kissinger Bitterwasser herstellt, wird vermutlich das Gesicht verziehen. Doch – wie sagte schon Else Kling aus der Ladenstraße in einer Buttermilchwerbung: „Wenn*s schee macht“.

Entnehmen kann man das Rakoczywassers nicht nur in der Brunnenhalle, sondern auch in den nördlich anschließenden Geschlossenen Arkaden und in der Wandelhalle. Auch das Bitterwasser gibt’s in der Brunnenhalle. Noch älter ist der Maxbrunnen, der bereits seit 1520 bekannt ist. Als scharfen Brunner bezeichnet man den nach dem berüchtigten Panduren-Korps benannten Pandur-Brunnen.

Spannend ist ein Spaziergang entlang der Fränkischen Saale zum alten Gradierwerk, bei dem der weniger bekannten Runde Brunnen unter einer Glaskuppel liegt, der von Zeit zu Zeit Geysir ähnlich heftig auf und ab schwallt. Man nutzte die Solequelle seit ihrer Entdeckung im Jahr 1788 für die Salzgewinnung und nutzte sie später auch therapeutisch genutzt.

Auch einige der alten Grandhotels, wie das Hotel Kaiserhof Victoria und die KissSalis-Therme werden von der Schönborn-Quelle beim Kloster Hausen gespeist, die ihren Namen dem Würzburger Fürstbischof verdankt.

Flasche zum Versand des Heilwassers

Rákóczi-Bolzano-Kissingen-1

Kissinger Sommer

Helmut-Bourger-1985-Ausschnitt

Der Kissinger Sommer

Es war wohl eine Menge glücklicher Fügung, dass man 1986 Mittel aus der damals für die Region nahe der Grenze zur DDR üppig fließenden Zonenrandförderung in Anspruch nahm, um von Mitte Juni bis Mitte den Kissinger Sommer ins Leben rief. Anfangs sollte er durch Partnerschaft mit den Ländern Osteuropas die Festigung der kulturellen Verbindungen zwischen Ost und West stärken und etablierte sich schnell als Ort der Begegnung mit Künstlern aus West und Ost. Nach dem Fall der Grenze erweiterte sich das Spektrum des Festivals auf ganz Europa, Nordamerika und China.

Die hochkarätig besetzten Konzerte bieten ein vielseitiges Spektrum von Barock, Klassik, Romantik und Moderne, von Kammermusik und Vokalmusik mit jungen Künstlern, für die der Auftritt oft ein willkommenes Sprungbrett für ihre Karriere ist und zahlreichen international bekannten Künstlern wie Cecilia Bartoli, Lang Lang, Jewgeni Kissin, Arcadi Volodos, Grigori Sokolow und Lars Vogt.

Künstler wie David Garrett, Igor Levit und Diana Damrau haben hier einige ihrer wichtigen frühen Auftritte gehabt. Neben dem Regentenbau und dem Kurtheater Bad Kissingen finden auch Konzerte in der Umgebung, wie der Stadtpfarrkirche in Hammelburg, dem Kloster Maria Bildhausen statt. Auch wenn die Pandemie in den vergangenen zwei Jahren für einige Ausfälle sorgte, kommen in guten Jahren mehr als 25.000 Besucher zu dem rund 50 Konzerten.

Der bereits erwähnte Regentenbau zur Rechten, ebenfalls ein Bau Littmanns, entstand im Stil des Neobarock an Stelle eines Kurparks. Heute ist er das Wahrzeichen der Stadt und dient außerhalb des Kissinger Sommers als Ort für große Kongresse.

Hammelburg

Hammelburg 1600

Bad Kissingen und der Wein

Kathrin Baier-Buttler hat dann während der Konzerte meist alle Hände voll zu tun, denn die 46-jährige hat das Getränke-Catering übernommen. Nach Jahren im internationalen Marketing hat die Bad Kissingerin ihr vinophiles Hobby zum Beruf gemacht und ein Weingut eröffnet. Dem Erwerb mit Rodung und Neupflanzung eines Weinbergs in Hammelburg folgte in ihrer Heimatstadt der Bau des modernen Weinguts WEINWERK und 2020 der Vinothek Weinmanufaktur. Der direkt am Rosengarten gelegene denkmalgeschützte ehemalige Ausstellungsbau aus dem Jahr 1873 wurde von ihrem Mann Stefan, der als Architekt die Sanierung architektonisch betreute, in ein Weingut verwandelt und der Weinkeller in die Kuppel im Dach verlegt. Im Erdgeschoss und in der Belle Etage mit großer Terrasse gibt’s in der quirligen Wein- und Tapasbar leckere kalte und warme Köstlichkeiten und die Weine. Der für die Region typische Silvaner 777 erinnert an das Jahr, als Karl der Große die Weinberge dem wenige Jahre zuvor vom Missionar Bonifatius gegründeten Stift in Fulda übertrug. Mit der Weißwein-Cuvée Sissi1862 erinnert man an den ersten Besuch der jungen Kaiserin in Bad Kissingen, deren wohl letztes Foto dort wenige Monate vor ihrem Tod im Jahr 1898 entstand.

Auch der im Barrique ausgebaute Pinot Noir FeuerWerk zeigt das Potenzial dieser Rebsorte in Franken. „Die Manufaktur repräsentiert das, wofür wir stehen!“, sagt Kathrin Baier-Buttler. “Wir sind traditionsbewusst und bodenverhaftet, aber gleichzeitig modern und weltoffen«. Selbst ihre »Tapas« sind ein wenig anders. Da gibt es „Gerupften“ (fränkischen Obatzten) aber auch Köttbullar mit Rotweinpreiselbeeren, mediterrane oder orientalische Köstlichkeiten. Sogar das Weißbrot ist hier schwarz. „Das ist kein leerer Marketing-Gag, sondern die Freude an spannenden Brüchen“.

Auch in der Umgebung von Bad Kissingen, wie dem erwähnten Hammelburg und im Weinort Ramsthal gibt es mit dem Weingut Baldauf erstklassige Betriebe, die mit ihrem Projekt terroir f Orte in ihrem Gebiet gesucht haben, die auf ganz besondere Weise die Vielschichtigkeit ihrer Heimat ausstrahlen. Orte, die man im Gedächtnis behält, an denen einem der Ausblick den Atem raubt, die einen in der Landschaft lesen lassen wie in einem offenen Buch. Es sind Orte, an denen man das Gefühl hat, seit langem mit dieser schönen Landschaft befreundet zu sein.

Sisi-Denkmal

Sisi-Denkmal (Bad Kissingen) 4

Wanderbares Bad Kissingen

Einer der Gründe, warum Kaiserin Sisi immer wieder gerne nach Bad Kissingen, denn sie liebte die langen Spaziergänge in den Kuranlagen und am Altenberg, um das wiederzuerlangen, was heute unter dem Schlagwort Resilienz in aller Munde ist. Dort steht auch das ihr wenige Jahre nach ihrem Tod gewidmete Sisi-Denkmal mit einem idyllischen Rundtempel. Damals standen nur wenige Bäume auf dem Altenberg und er bot herrliche Ausblicke auf den Ort und das Saaletal. Natürlich hat man auch Sisis knapp 3,5 km langen Lieblingsspaziergang ausgeschildert, der vom Arkadenbau mit dem großen Kurgarten mit seinen bunten Blumenbeeten und schattenspendenden Baumalleen über den Arkadensteg durch den 15 ha großen Luitpoldpark führt, der im Stil englischer Landschaftsgärten des 18. Jahrhunderts mit alten Bäumen, heimischen und exotischen Pflanzen, Blumenbeeten, weitläufigen Grünflächen und zahlreichen Springbrunnen zum Verweilen einlädt. Heute säumen kleine Informationstafeln den Weg und geben Anregungen, mehr über die Bäume und Natur zu erfahren. Mit dem spannenden Klanggarten, dem Barfußlabyrinth und einer Kneipplandschaft bietet er sich auch abseits einer Wanderung auf den Spuren Sisis mit seinen mehr als 80 verschiedenen Wildrosen, einem Pavillon und zahlreichen Sitz- und Liegemöglichkeiten als idealer Platz zum Ausruhen an. Über die Bismarckstraße ist man dann rasch am Altenberg mit seiner reizvollen Höhenparkanlage. Auf dem Weg lustwandelt man durch natürliches oder kunstvoll gestaltetes Grün an einer künstlich geschaffenen Steinschlucht vorbei zum Sisi-Denkmal, wo am Gipfel des Altenbergs ein Tempel mit Aussichtsplateau weite Blicke über Stadt, Tal und die Ausläufer der Rhön bietet.

Aber auch mit seinem anderen vielfältigen Outdoormöglichkeiten bietet das Bayerische Staatsbad ideale Bedingungen, sich körperlich zu bewegen, dabei Stress abzubauen und somit die innere Balance zu finden.

Wer lieber ein anspruchsvolleres Wanderprogramm als weiland die Kaiserin plant, dem steht der Premium- und Fernwanderweg „Der Hochrhöner“ offen. Von Bad Kissingen führt die beliebte Route durch das Biosphärenreservat Rhön. Die Anstiege sind manchmal schweißtreibend, werden aber immer wieder mit imposanten Fernblicken belohnt. Die höchsten Erhebungen sind die Wasserkuppe, aber auch Kreuzberg, Heidelstein und Ellenbogen fordern auf der 180 Kilometer langen Strecken Ausdauer auf dem Weg nach Bad Salzungen.

Weitere Touren durch das Kaskadental, zur Burgruine Botenlauben oder der Panoramaweg „Wein und Stein“ ergänzen das Wanderangebot. Wer lieber in der Gruppe gehen möchte, kann sich den Wanderbegleitern anschließen und auf geführten Gästespaziergängen die Stadt und nähere Umgebung erkunden. Tipps gibt die Wanderkarte, die man in der Tourist-Information erhält. Der längste Rundwanderweg umrundet den bekanntesten Kurort Deutschlands auf knapp 28 Kilometern. Von der Unteren Saline und dem Gradierwerk, wo das solehaltige Wasser an den Bündeln von Schwarzdorn herunterrieselt und verdunstet geht es durch den urtümlichen Klauswald mit dem Kaskadental zum "Wald für die Seele" und vorbei an den Wichtelhöhlen – rund 20 unterschiedlich großen Felsformationen und Kleinsthöhlen aus Buntsandstein - zum Golfclub , vorbei an den Ruinen Eiringsburg und Botenlauben zu den Wäldern im Osten der Stadt mit dem mächtigen Bismarckturm, von dem es wieder herunter zum Gradierwerk geht, wo man sich eine Abkühlung im Kneipp-Becken redlich verdient hat.







Die Altstadt

Marktplatz in Bad Kissingen

Das Hotelangebot

Grand Hotel Kaiserhof Victoria

C) Kaiserhof Victoria

Bad Kissingen verfügt über ein breites Angebot an Hotels, so dass man leicht sein eigenes Traumhotel finden kann. Die meisten davon liegen in oder rund um die historische Altstadt mit ihren Sehenswürdigkeiten und einem vielfältigen Freizeit- und Erholungsangeboten. Egal ob es ein kurzfristiger Wochenend-Ausflug oder eine längere Auszeit ist: Die Hotels oder idyllischen Ferienwohnungen liegen stets in fußläufiger Nähe zur berühmten KissSalis Therme. Ein Ort, der sich anfühlt wie zuhause. Wer einmal wohnen möchte, wie einst Kaiserin Sisi, aber natürlich mit allem heutigen Komfort, den sich sicherlich auch Elisabeth gewünscht hätte, ist im Grand Hotel Kaiserhof Victoria gut aufgehoben. Das Hotel hat die Geschichte des Weltbades geprägt mit seiner Badetradition, die auch der Hochadel des 19. Jahrhunderts zu schätzen wusste. Im Laufe der Jahrhunderte wurde es immer weiter ausgebaut und gehört heute mit einer Fläche von rund 14.000 Quadratmetern zu den größten Häusern der Stadt.

In seinen Mauern begegneten sich Kaiser, Königinnen und Könige, Prinzessinnen und Prinzen, Landesfürsten und Exzellenzen, Grafen und Barone, aber auch der Welt- und Geldadel, die hier nicht nur die Vorzüge der Badekur genossen, sondern teilweise Geschichte schrieben, die für Europa maßgeblich war. Am 2. Juni 1862 mietet sich hier eine Gräfin von Hohenembs erstmals ein, die im kommenden Sommer ihrem Gatten mitbrachte. Es waren die Pseudonyme von Kaiser Franz Joseph I. und seiner Frau Elisabeth. 1864 kam das Kaiserpaar erneut, 1865 kam Sisi allein. Man kann die schick modernisierte Suite der Kaiserin mit Blick auf die Wandelhalle, die mit ihrer Entourage einen Großteil des historischen Haupthauses belegte, mieten. Billig ist es mit einem Preis von gut 1.000 Euro pro Nacht zwar nicht, aber es dürfte ein unvergesslicher Aufenthalt werden und die „normalen“ Zimmer können sich auch durchaus sehen lassen.

Luitpoldpark

Luitpoldpark (Bad Kissingen) – 20130721-002

Die Anreise

Als königlich bayerische Kurstadt - das Prädikat „Bad“ wurde ihr erst 1883 vom Märchenkönig Ludwig II. verliehen – erhielt der Ort 1825 eine „Brief- und Fahrpost-Expedition“ und wurde während der Kur- und Badesaison täglich mit der Postkutsche angefahren. Noch heute fährt die Postkutsche viermal in der Woche von Bad Kissingen zum Schloss Aschach bzw. nach Bad Bocklet und ist die letzte noch von der Post betriebene deutsche Postkutschenlinie. Heute ist sie eine Touristenattraktion, die noch an die alten Zeiten erinnert.

Die meisten Besucher kommen heute wahrscheinlich mit dem Auto, denn der Ort ist für den Bahn-Fernverkehr nur im 2-Stunden-Takt über Würzburg oder nach mehrmaligem Umsteigen über die Fränkische Saaletalbahn von Gemünden am Main oder Schweinfurt erreichbar.

Vor Ort und im Landkreis ist der ÖPNV im Preis für die obligatorische Gastkarte enthalten, mit der man auch das Heilwasser verkosten und die wöchentlichen Konzerte besuchen kann.

Der Besuch lohnt sich. Für Frankfurter ist Bad Kissingen in knapp zwei Stunden mit dem PKW und gut 2 ½ Stunden via Würzburg mit der Bahn zu erreichen. Weinliebhaber, Wellnessfans, Wanderer und Kulturfreunde sind hier gut aufgehoben und werden sich in der traditionellen Bäderarchitektur wohl fühlen und sicher gerne wiederkommen.

© Michael Ritter



Kaiserkuren

Kissingen-Kurgäste-1864

(c) Magazin Frankfurt, 2024