Die Macht des Bösen

Die Macht des Bösen

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Während des Zweiten Weltkriegs hat sich Reinhard Heydrich (Jason Clarke) den Ruf erarbeitet, einer der grausamsten Nazis der Führungsetage zu sein. 1941 wurde der SS-Obergruppenführer, Polizeigeneral und Leiter des Reichssicherheitshauptamtes, einer Art NSA, von Hermann Göring mit der „Endlösung der Judenfrage“ beauftragt und war seit dieser Zeit einer der Hauptorganisatoren des Holocausts. In dieser Funktion leitete er Anfang 1942 in Berlin die Wannseekonferenz, auf der die Vernichtung der im deutschen Machtbereich lebenden Juden abgesprochen wurde. Angetrieben wurde Heyrich von seiner Frau Lina (Rosamund Pike), einer fanatischen Nationalsozialistin. Nachdem ihn Hitler im Oktober 1941 auch noch als stellvertretende Reichsprotektor in Böhmen und Mähren nach Prag schickte, baute sich Heydrich dort ein eigenes kleines Schreckensregime auf, dem Tausende von Juden zum Opfer fielen. Doch das sollte sich nach dem Willen des tschechischen Widerstands ändern und man startete die „Operation Anthropoid“, mit der Jan Kubiš (Jack O'Connell) und Jozef Gabčík (Jack Reynor) mit einem britischen Bomber abgesetzt wurden, um ein Attentat auf Heydrich zu verüben…

Es sollte der einzige erfolgreiche Attentatsversuch auf einen der hochrangigen Nationalsozialisten bleiben - und das wohl auch nur wegen Heyderichs fahrlässiger Reaktion. Kein Wunder, dass dies in mehreren Spielfilmen aufgearbeitet wurden. Den Anfnag machten die Tschechen 1965 mit „10 Uhr 30: Attentat“ , zehn Jahre später folgten die Amerikaner erstmals mit „Das Sonderkommando“ und 2016 mit „Operation Anthropoid“. Alle diese Filme betrachten die tat aus Sicht der Attentäter, während Cédric Jimenez Film Kubiš und Gabcík nun Heydrich selbst gegenüberstellt. Leider bleibt der Film dabei recht oberflächlich und wird nicht mit der nötigen Spannung erzählt.

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(c) Magazin Frankfurt, 2020