Nunn, Tal des Schweigens

Nunn, Tal des Schweigens

(c) Ariadne

Im Südafrika der Apartheit des Jahres 1953 erhält eines frühen Oktobermorgens Detective Emmanuel Cooper zu ­nachtschlafender Zeit einen Anruf von seinem Chef, der ihn in die ­Drakensberge schickt, um dort einen anonym gemeldeten Todesfall zu untersuchen. Zulu-Detective Shabalala soll ihn als Übersetzer und Fährtenleser begleiten und vielleicht kann der Fall die beiden in Ungnade gefallenen Kriminalermittler ja auch rehabi­litieren? Wie aufgebahrt liegt bei ihrer Ankunft ein junges Mädchen auf einem abgelegenen Felsplateau. Aber woran starb Amahle, die Tochter des Zulu-Chiefs? Wer hat Blumen über sie gestreut und ihren Leichnam vor Raubtieren beschützt? Cooper und Shabalala treffen überall auf Dünkel und Argwohn. Jeder im Tal scheint Dreck am Stecken zu haben.

Und je tiefer Emmanuel bohrt, desto grimmiger wird das Schweigen, das ihm ­entgegenschlägt. Bis jemand erneut zu Gewalt greift. Malla Nunn hat einen Roman geschreiben, der voll ist mit den Rhythmen, Farben und Gerüchen Afrikas. Die im Swasiland geborene Autoin besuchte dort eine gemischtrassige Spezialschule. Später emigrierte ihre Familie nach Australien, um der Apartheid zu entgehen, in Englisch und Geschichte graduierte und anschließend in den USA den Abschluss in Theaterwissenschaften erlangte. Sie arbeitete als Drehbuchautorin, schuf drei preisgekrönte Dokumentarfilme, darunter "Servant of The Ancestors". Als sie in traditioneller Swasi-Zeremonie heiratete bestand ihr Brautpreis aus 18 Kühen. Sie lebt mit ihrer Familie in Sydney. 2009 debütierte sie literarisch mit "A Beautiful Place to Die", dem ersten Roman um Detective Sergeant Emmanuel Cooper.

(c) Magazin Frankfurt, 2022