Sonnenalp - Auf Genießertour in die Hörnerdörfer
Sanft steigt der Hügel vom Tal der Iller zu den Hörnerdörfer an. Im Tal verläuft die Bundesstraße von Kempten hinunter nach Oberstdorf im südlichsten Zipfel Deutschlands. Kleine Wäldchen, Gehöfte, Weiden und uralte Hochmoore wechseln einander ab mit Einblicken in den schön angelegten Golfplatz. Gemächlich kutschiert uns Narziß Wenz mit zwei PS, der Stute Mona und ihrer Tochter Monique, durch die sonnenbeschienene Landschaft. Hinter den Dörfern steigt die Hörnergruppe aus dem knapp 800 Meter hoch liegenden Flusstal empor. Die beiden Pferde kennen ihren Weg, denn Narziss fährt regelmäßig Gäste der Hotels durch die traumhafte Landschaft seiner Heimat, erklärt die Pflanzen, Tiere und Berge und ist sichtlich zufrieden mit der Begeisterung, die er damit auslöst. Es ist die stärker hügelig geprägte Talseite. Gegenüber auf der Ostseite geht es noch höher hinauf, dort bilden die Allgäuer Hochalpen die Grenze zum benachbarten Österreich. |
Nicht nur mit der Pferdekutsche im Tal kann man die Region erkunden. Auch die Hörnergruppe selbst ist als Teil des Naturparks Nagelfluhkette touristisch bestens erschlossen. Von Frühjahr bis Herbst ist der gut angelegte und beschilderte „Panoramaweg“ als kleine und große Tour zwischen den Hörnern bei Wanderern auf der Tour von Bergstation zu Bergstation sehr beliebt und im Winter kann man dort oben erstklassig Ski und Snowboard fahren. Weltcup-Express nennt sich die Bergbahn, die Aktivurlauber in nur wenigen Minuten hinauf aufs Ofterschwanger Horn mit 1.400 Metern bringt. Den klangvollen Namen trägt die Bahn völlig zu Recht, denn die führt entlang der steilen Piste, auf der regelmäßig Weltcuprennen mit bis zu 15.000 Zuschauern statt. Die nächsten sind der Riesenslalom und Slalom der Damen vom 9. bis 10. März 2018. |
Berghütte mit Aussicht und exzellenter Küche
Wo könnte man das besser beobachten als von der Weltcup-Hütte direkt am Startplatz. Die von der Sonne verwöhnte Südterrasse des rustikalen Bergrestaurants im alpenländischen Stil lädt mit seinem fantastischen Rundumblick zum Genießen ein – nicht nur zu den Rennen, den ansonsten ist Ofterschwang genau der richtige Ort für Winterfans, die Ruhe und Erholung suchen. |
Abseits vom Trubel laden komplett beschneite und schneesichere Skipisten, Loipen und Winterwanderwege dazu ein, die Natur auf einem durchgängigen Wegenetz zu erkunden. Doch auch vom Frühjahr bis Herbst bietet das weit verzweigte Streckennetz eine große Auswahl an Möglichkeiten vom gemütlichen Spaziergang für alle Altersklassen bis hin zu anspruchsvollen Bergtouren. |
Wohlfühlresort Sonnenalp
Zur komfortablen Einkehr bietet sich dabei der Hausherr der Weltcup-Hütte an: die Sonnenalp. Schon als ich das Hotel vor 15 Jahren zum ersten Mal besuchte, begeisterte mich sofort der herzliche Service des großen Hotelteams, der dem Gast jeden Wunsch von den Augen ablas. |
Gleich bei der Ankunft gibt man seinen Autoschlüssel beim Portier ab und während man selbst bei einem Glas Champagner oder Orangensaft entspannt, werden die Formalitäten erledigt, das Gepäck aufs Zimmer und das Auto ins Parkhaus gebracht. 2019 kann das Hotel auf eine 100jährige Geschichte zurückblicken. |
WellVital in der Wellness-Oase
Mein erster Besuch galt damals dem neuen bayrischen WellVital®-Programm, das die Sonnenalp als einer der Pioniere mit ins Leben gerufen hatte. Schon damals konnte sich der Gast bei einer Auszeit nach Herzenslust verwöhnen lassen, Körper, Geist und Seele entspannen und neue Lebensfreude tanken und erfüllte mühelos die hohen Qualitätskriterien. Schon Michael Fäßlers Großeltern Resi und Ludwig, die 1932 die Leitung des Hauses übernahmen, boten ihren Gästen Moorbäder, Kneipp- und Bäderkuren und legten 1956 mit dem ersten deutschen Hotelschwimmbad den Grundstein für den Allgäuer Gesundheitstourismus. |
Bei der Verleihung der begehrten „Wellness Aphrodite“, einer Art Oscar® der Wellnessbranche, ist die Sonnenalp schon seit Jahren immer wieder unter den Nominierten und Preisträgern dabei und bietet ein breites Angebot an medizinischen Therapien, gesunder Ernährung und alternativen Heilmethoden, bei dem sich ein Ärzteteam aus Orthopädie, Allgemeinmedizin und Dermatologie mit erfahrenen Physiotherapeuten und Osteopathen um individuelle Vorsorge und Regenerierung der Gäste kümmern. Als erstes deutsches Hotel arbeitet die Sonnenalp mit dem sogenannten Balance-Floater, einer wasserbettartigen Therapieliege, auf der der Körper in wellenartigen Schaukeln mobilisiert und massiert wird. |
Vielfältige kulinarische Köstlichkeiten
Feinschmecker sind in dem 5-Sterne-Resort gut aufgehoben, denn der Gast hat im Rahmen seiner Deluxe-Halbpension allabendlich die Wahl zwischen einem Sechs-Gänge-Menü in einer der acht unterschiedlich gestalteten Restaurantstuben oder einer à la carte Auswahl in der offenen Fäßlers Grillstube. Wer dort nicht fündig wird, kann immer noch aus dem bunten Angebot der neugestalteten Buffetwelt wählen, die auch das Frühstücksangebot am Morgen bereithält. |
In Ofterschwang hatte man für die Grillstube nicht nur amerikanisches Beef, sondern auch eine amerikanische Köchin importiert. Wer mag kann direkt an der offenen Küche Platz nehmen und zusehen, wie das Rib Eye Steak vor sich hin brutzelt. Besonders bei Eltern von Kleinkindern ist das Restaurant wegen der Flexibilität sein Essen selbst zusammenstellen zu können, sehr beliebt. Besonders zur Hauptessenszeit sollte man möglichst rechtzeitig reservieren, denn die Grillstube ist gut gebucht. Der Stil dort ist locker und etwas legerer als in den Stuben, ganz nach amerikanischer Lebensart. So brutzeln auf dem Grill in der Showküche neben Honey Beef Ribs auch die Allgäuer Hochrippe und kreative Gerichte aus saisonalem Gemüse oder ausgewählte Fisch-Spezialitäten. Bei der Auswahl der Speisen legen die Köche größten Wert auf Qualität - alle Produkte sind handverlesen: die original amerikanischen Zutaten genauso wie feinste Allgäuer Produkte, vom Weidekalb über edlen Alpkäse. Und das Schöne: Gäste genießen das Abendmenü hier im Rahmen ihrer Deluxe-Halbpension. |
Gourmeterlebnis Silberdistel
Hoch hinaus geht es kulinarisch gleich beim Eingang zu den Restaurants. Dort startet der Aufzug hinauf zur Silberdistel. Schon seit vielen Jahren ist das kleine Gourmetrestaurant mit seinen 45 Plätzen für seine Küche berühmt, doch erst 2010, nachdem man es auch für externe Gäste öffnete, konnten es die Tester des Guide Michelin auch mit einem der begehrten Sterne auszeichnen. Den haben die Küchenchefs Kai Scheller und sein Team seitdem auch nicht mehr abgegeben und setzt mit seiner Küche bei traumhafter Aussicht auf die Allgäuer Bergwelt aus dem Turm kulinarisch deutliche Akzente. |
Auch über die Produzenten, wie den Kemptener Käseaffineur Thomas Breckle findet der Gast auf der Speisekarte Informationen. Mancher Gast braucht gar nicht erst die Speisekarte auszuschlagen, um sein Lieblingsgericht zu finden. Der ganze kanadische Hummer im Alpenkräutersud ist so ein Evergreen und wird von Brian McLaren, den gebürtigen Schotten, der schon seit über 30 Jahren den Service in der Silberdistel leitet, gekonnt am Tisch zerlegt und mit köstlichen Dips serviert. |
Exklusiv: Fäßler & Salomon - Private Selection
Nicht nur im Gourmetrestaurant Silberdistel stehen dabei für den Weinfreund auch exklusive Abfüllungen für die Sonnenalp zur Auswahl. „In Wein steckt Leidenschaft und Herzblut“ weiß Hotelchef Michael Fäßler und hat mit seiner Frau Anna-Maria die richtige Partnerin, die sich als niederösterreichische Winzertochter gut mit Wein auskennt und ihre Dissertation zum Thema Weintourismus verfasst hat. Mit einem langjährigen Bekannten, dem Topwinzer Bertold Salomon, der in seinen Wachauer Toplagen in Krems und Stein Weißweine und in seinem Weingut in Australien Rotweine produziert, legte sie 2015 die Fäßler & Salomon - Private Selection by Anna-Maria Fäßler auf. „Ein Stück Heimat“ freut sie sich über die gelungene Kooperation. |
Dabei wollte die umtriebige Gastgeberin nicht nur ihren Namen auf dem Etikett sehen, sondern zusammen mit dem Winzer auch die Lagen auswählen und der Weinlinie ihre persönliche Note verleihen. Das ist ihr gelungen, denn der süß-würzige Grenache ist typisch für die heiße Klimazone und wird gekonnt ergänzt durch den schwarzen Pfeffer des kräftigen Shiraz und den dunkel-herben Mourvèdre, wie die Nachfrage der Sonnenalp-Gäste zeigt. Um deren Weinlust zu befriedigen, haben Anna-Maria Fäßler und Brian McLaren ganz frisch und spontan auch ein Cabernet Sauvignon in die Kollektion aufgenommen, der mit seinen feinen Cassisnoten, der konzentrierten dunklen Frucht und dem langen nuancierten Abgang perfekt zu den Wildgerichten passt, die in der Silberdistel serviert werden. |
(c) Magazin Frankfurt, 2020