Santaolalla, Camino

So richtig gut bekannt ist der 62-jährige Argeninier Gustavo Santaolalla bei uns nicht, obwohl er für seine Filmusiken von Babel und Brokeback Mountain meherer Oscars und Grammys einfuhr. Doch Camino ist seine erste eigene Aufnahme seit 16 Jahren. Nach seinem letzten Album mit seiner Elektro-Tango-Gruppe Bajofondo mit einer "Mischung aus Tango, Elektronik, Rockmusik, Pop und Weltmusik auf gewohnt hohem Niveau", so der bayrische Rundfunk, widmet sich Santaolalla nun wieder einem sehr persönlichen Soloprojekt. "Camino" ist eine instrumentale Reise durch folkloristische Klänge Lateinamerikas mit Santaolallas ganz persönlicher musikalischer Handschrift. Dabei spielt der Multiinstrumentalist vorrangig das 10-saitige in den Anden beheimatete Zupfinstrument Ronroco und verleiht dem Album damit einen unverwechselbaren Sound. Das Album beginnt mit "Alma"m was im Spansichen "Seele" bedeudet und ist das älteste Lied auf dem Album. "Als ich vor 15 Jahren aus Hawaii zurück kam, hatte ich mein Roncoco mit dabei und schreib das Lied am Flughafen", erinnert sich Santaolalla. Er verwendet auch Pfeifen, die lange Zeit ein Teil seines Sounds darstellten, aber es ist die eindringliche Melodie des Roncoco, die das Lied und das Album bewegt.

(c) Magazin Frankfurt, 2024