Neujahrskonzert 2016

In nicht wenigen deutschen Haushalten ist es eine schöne Tradition am Vormittag des Neujahrstags das Fernsehen anzuschalten und sich das live aus Wien übertragene Neujahrskonzert der Wiener Philharmoniker anzuschauen. Doch nicht nur bei uns hat diese Tradition viele Freunde. Millionen von Menschen schauen weltweit zum Auftakt des Jahres auf das Wiener Neujahrskonzert. Das Neujahrskonzert 2016 war wieder einmal ein besonders hochwertiges musikalisches Vergnügen, denn die Wiener Philharmoniker konnten am Pult einen der besten Dirigenten weltweit, den Letten Mariss Jansons begrüßen. Der Chefdirigent des Amsterdam Concertgebouw Orchestras und des Sinfonieorchester des Bayerischen Rundfunks hat auch bei uns eine riesige Fangemeinde und leitet das Neujahrskonzert bereits zum zweiten Mal. Dabei hatten die Wiener Philharmoniker und Jansons für das diesjährige Konzert einige Repertoireüberraschungen in petto.

Nur wenige Tage nach dem Konzert kann man jetzt das Konzert noch einmal als CD, DVD, Blu-ray oder auf Vinyl erneut zu Hause erklingen lassen. Dabei hat man anlässlich des 75-jährigen Jubiläums des Neujahrskonzerts der limitierten Erstauflage des Tonträgers noch ein umfangreicheres Booklet mit einer ausführlichen Geschichte des Neujahrskonzertes beigefügt. Das Programm setzt sich zusammen aus diversen Walzern und Polkas aus der Feder von Johann Strauß Vater und Sohn, deren Söhnen und Brüdern Eduard und Josef, von Carl Michael Ziehrer, Èmile Waldteufen und Josef Hellmesberger.

Die Philharmoniker präsentierten sich wieder einmal in Bestform und spielten die "leichte" Musik unbeschwert fließend und mit größter Präzision. Jansons hat offensichtlich eine Nähe dazu und schaffte es durch seine Programmauswahl mit traumwandlerischer Sicherheit Tiefe mit Leichtigkeit, eine feste Struktur mit einem gekonnten Legato zu verbinden. Fazit: Leicht präsentierte groß(artig)e Musik.

(c) Magazin Frankfurt, 2024