Loussier, Konzerte für Violine

Bekannt wurde Jacques Loussier mit seinen verjazzten Interpretationen vieler Werke von J.S. Bach. Das Play Bach Trio spielte mehr als 200 Konzerte im Jahr nahm vier Schallplatten auf, die sich bis 1978 sechs Millionen Mal verkauften. Jacques Loussier gilt als Vater des Crossover und Glenn Gould attestierte seinen guten Geschmack mit den Worten „Play Bach is a good way to play Bach“. Nach der Auflösung des Trios hat Loussier sein Hauptaugenmerk auf das Komponieren verlegt. Auch bei den beiden vorliegenden Violinkonzerten zeigt sich seine Vorliebe für die Fusion von Klassik und Jazz. Vielseitiges Ausdrucksvermögen und farbenreicher Gebrauch der Perkussioninstrumente charakterisieren das Violinkonzert Nr. 1, während der indische Einfluss im Zweiten Violinkonzert durch die Improvisation auf der Geige und den rhythmischen Kontrapunkt der Tabla gekennzeichnet ist.

Neben den beiden Violinkonzerten Loussiers findet sich auch die Sonate für Violine und Klavier von dem 1941 verstorbenen Ignacy Jan Paderewski auf dem Album. Wie Loussier war auch er ein Klaviervirtuose, der sich im späteren Leben dem Komponieren zuwandte. Die Violinsonate gehört zu seinen frühen Meisterwerken. Die sehr einfühlsame Aufnahme mit Adam Kostecki als Solisten und Dirigenten des Polish Philharmonic Chamber Orchestra ist jetzt bei Naxos auf den Markt gekommen. Der Pole Kostecki ist ein Schüler David Oistrachs und hat den Großteil seines Lebens in Deutschland verbracht und ist seit einem Vierteljahrhundert Leiter des Kammerorchesters Hannover.

(c) Magazin Frankfurt, 2024