Zucker/Thamm, Fernweh ist 'ne Scheißidee

Reisen kann so schön sein - und gleichzeitig so schnell schiefgehen. Wie hält man es am besten in einem isländischen Fischerdorf aus, wenn man den Schlafplatz über drei Wochen mit 15 anderen Menschen teilen muss? Was tun, wenn man feststellt, dass man versehentlich illegal nach Bolivien eingereist ist? Und wie erklärt man einer wütenden 80-jährigen Polin am elegantesten, dass man kein einziges Wort Polnisch versteht? Die jungen Menschen, von denen dieses Buch erzählt, haben endlose thailändische Nächte erlebt, schwedische Floßfahrten überstanden und verschollene Indio-Dörfer in Guatemala besucht. Aus ihren Geschichten lernen wir, wie schwierig es manchmal sein kann, sich den Naturverhältnissen zu stellen, das landesspezifische Essen zu vertragen und die besten Freunde Wochen am Stück zu ertragen.

In ihren 33 Geschichten über verkorksten Urlaub berichten Juli Zucker und Andreas Thamm von Urlauben, die schrecklicher nicht hätten enden können. So leicht es auch sein mag, ein Ticket zu buchen, treten doch immer wieder ungeahnte Schwierigkeiten auf, die möglichst souverän gemeistert werden müssen. So geht es zum Beispiel Andreas, der mit seiner Freundin einen romantischen Urlaub auf den Azoren plant und am Schluss mit zerrissener Hose auf einem Mauerwerk neben einem Straßenhund aufwacht. Oder Benjamin, Philipp, David und Juli, die mit dem VW-Bus durch Mazedonien reisen und dann von einem Straßenkünstler mit Panflöte verfolgt werden. Ja, Reisen bildet, Reisen macht Spaß, und trotzdem wünscht man sich manchmal nichts sehnlicher, als zu Hause geblieben zu sein. Unser Urteil: Sinnfreie Geschichten - völlig entbehrlich!

(c) Magazin Frankfurt, 2024