Suter, Abschalten

Der Mittsechsziger Martin Suter aus Zürich, ist Schriftsteller, Kolumnist und Drehbuchautor, nachdem er zuvor lange Jahre in der Werbung tätig war. Seine Romane sind auch international erfolgreich. Er lebt mit seiner Familie in Spanien und Guatemala. In seinem neuen Buch beschreibt er Typen aus seiner Kolumne Business Class. Sie arbeiten im mittleren Management mehr oder minder bedeutender Unternehmen, tragen klingende Namen wie Hunold, Huber, Lindner oder Glaser, und sie sind schrecklich erschöpft von all den Synergien, Strategien, Hierarchien, Gehaltsforderungen, Terminkollisionen und Verteilungskämpfen am Kaffeeautomaten. Dann ist es so weit: endlich Ferien! Was ist das Schlimmste für einen Manager? Kein Bonus. Das Zweitschlimmste? Ferien.

Zur Untätigkeit gezwungen zu sein. Zu wissen: Die Firma wird untergehen, weil er nicht da ist. Oder, noch schlimmer: Die Firma wird nicht untergehen, obwohl er nicht da ist. Am allerschlimmsten: Die Firma wird wachsen und gedeihen, gerade weil er nicht da ist. Was bleibt dem Manager? Die Ferien managen oder die eigene Familie oder das Hotelpersonal, bis allen der Kragen platzt. Oder einen Weg finden, nicht in die Ferien zu fahren. Und was machen sie daraus? Die Ferien managen oder die eigene Familie oder das Hotelpersonal, bis allen der Kragen platzt. Oder einen Weg finden, nicht in die Ferien zu fahren.

(c) Magazin Frankfurt, 2024