Schwarz, Auf Befehl des Führers

Kunstraub war ein Kernstück der Kulturpolitik Hitlers. Mit dem »Anschluss« Österreichs 1938 räumte sich der kunstbesessene Diktator das Recht ein, über jedes hochrangige Kunstwerk, das beschlagnahmt wurde, persönlich zu verfügen. Die Beute stammte aus jüdischen Privatsammlungen wie aus kirchlichem und staatlichem Besitz in den annektierten Ländern. Neben Österreich betraf der Kunstraub vor allem auch Polen, Frankreich, die Niederlande, die Tschechoslowakei und die Sowjetunion. Die geraubten Kunstschätze sollten auf die Museen des Großdeutschen Reiches, insbesondere in den neuen Ostgebieten, verteilt werden.

Mit der Durchführung des Programms betraute Hitler den Direktor der Dresdner Gemäldegalerie Hans Posse. Was Hitler und Posse als »Geheimsache« behandelten, wird in diesem Buch erstmals aufgedeckt: Der NS- Kunstraub war von Hitler zentral gelenkt. Die Kunsthistorikerin Birgit Schwarz lebt und arbeitet in Wien, wo sie als Autorin, Universitätslektorin und Ausstellungskuratorin tätig ist. Sie ist ausgewiesene Expertin für NS- Kunstpolitik und hat zahlreiche Veröffentlichungen zum Thema vorgelegt.

(c) Magazin Frankfurt, 2024