Ott, Die Auferstehung

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Vier Geschwister kehren in das elterliche Haus in der süddeutschen Provinz zurück. Joschi ist eigentlich Clochard, irgendwo zwischen Karl Marx und verlottertem Mönch, Jakob ein quirliger Fernsehmann mit winziger Mansarde in Paris, Uli ein alternativer Aussteiger mit wechselnden Vorlieben und Linda, die Schwester, ist auch im Privatleben eine Macherin. Ihren Vater haben die vier kaum noch gesehen, seit der sein Testament dem „Schwein“ übergeben hat und sich von der „ungarischen Hure“ pflegen lässt. Jetzt ist er tot. Morgen früh wird das Testament eröffnet. Bis dahin muss das Erbe verteilt sein. Keiner verlässt das Haus. Karl-Heinz Ott erzählt brillant und mit großer Komik von dem, was eine Familie zusammenhält – und was sie auseinanderreißt.

Verwandt fühlt sich keiner mehr, bis nach einer langen Nacht der Augenblick der Wahrheit kommt. Der Roman ist eine gelungene ironische Komödie über die Doppelmoral der fast schon tragsichen Familienbande, der im Laufe der Handlung die Maske vom Gesicht gerissen wird. Großartig geschrieben, kommt der Roman jetzt auch bei dtv als Taschenbuch auf den Markt. Der 60-jährige Autor stammt aus württembergischen Ehingen, das momentan wieder durch den Schlecker-Prozess durch die Mendien geht. Der mit zahlreichen Literaturpreisen ausgezeichnete Autor arbeitete nach dem Studium erst mehrere Jahre an verschiedenen Theatern in Süddeutschland und der Schweiz, bevor er seit 1996 als freischaffender Schriftsteller tätig ist.

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(c) Magazin Frankfurt, 2024