Hilk, Türkischstämmige Migranten in Deutschland

Mit der Zuwanderung von Millionen von Flüchtlingen in die EU mit Lieblingsziel Deutschland hat sich die Wahrnehmung der Migranten aus islamischen Staaten aus Sicht mancher Deutscher verändert. Da lohnt sich ein Blick auf die gut 50-jährige Migrationsgeschichte türkischer Gastarbeiter, deren Familien inzwischen in zweiter und dritter Generation in Deutschland leben und zwischen Desintegration und Bildungsaufstieg wählen konnten. Wie leben türkischstämmige Migranten in Deutschland? Bei den Befragungen stellte sich schnell heraus, dass es die Integrationskurse, die man heute favorisiert, früher überhaupt nicht gab. Damals nahm der deutsche Staat die günstige Arbeitskraft der Männer und später auch Frauen aus Anatolien gerne an, ohne sich hinreichend um deren Integration zu kümmern. Viele wollten die dabei vermittelten Sprachkenntnisse auch gar nicht, denn ihr Bestreben war es, schnell Geld zu verdienen für die Familie in der Heimat.

Das ist heute leider immer noch so und könnte bei unzureichender Planung der Integrationskurse zu einem Debakel führen. Christos Hilk geht in seinem Buch der Frage nach, welche Faktoren den Bildungsaufstieg fördern und welche Rolle dabei das hiesige Schulsystem und die Lehrerausbildung spielen. Er fragt nach, ob es einen allgemeingültigen Begriff der Integration gibt und spannt einen Bogen von den türkischen Gastarbeitern über die Bildungsbeteiligung ihrer Nachkommen bis hin zur lebenspraktischen Bedeutung des Islam. Damit vermittelt er Zeitgeschichte und Aktualität der türkischstämmigen Migrationvund leistet einen wichtigen Beitrag, der Hintergründe und Lebenswirklichkeiten bisheriger Integrationsbemühungen und deren Mängel offenlegt.

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(c) Magazin Frankfurt, 2024