Herrmann, Stimme der Toten
Einer der besseren Krimis von Eisabeth Hermann, deren Judith Kepler sicherlich schon ihre Fans gefunden hat. Im 2011 erschienenen Krimi "Zeugin der Toten" hatte die konstruiert clevere Berliner Putzfrau und Tatortreinigerin ihren ersten Auftritt, bei dem sie mit der düsteren DDR-Geschichte konfrontiert wird - auch ihrer eigenen. In der Zwischenzeit hat sich ihre Schöpferin, die aus Marburg stammende und in der Wetteraus mit starkem Bezug zum Frankfurter Gallus-Viertel aufgewachsene Berlinerin Elisabeth Herrmann ihren anderen Charakteren gewidmet, der Polizeimeisterin Sanela Beara und dem Anwalt Joachim Fernau. In die Rolle des Letzteren schlüpfte bei der Verfilmung fürs ZDF Jan Josef Liefers, während dessen Frau Anna Loos 2013 in der kürzlich wiederaufgeführten ZDF-Verfilmung von "Zeugin der Toten" Judith Kepler verkörperte. Trotz der erstklassigen Besetzung konnte der Film allerdings nicht die Komplexität und die darin manchmal enthaltende fehlende Logik und Stringenz der Buchvorlage in den neunzig zur Verfügung stehenden Minuten ausgleichen. |
Als sie dann die Polizei informiert, ahnt sie nicht, welche Lawine sie damit lostritt und ins Visier einer Gruppe von Verschwörern gerät, die planen, die Bank zu hacken. Judith wird über ihre Reinigungsfirma als Vorarbeiterin einer Putzkolonne eingestellt und Bastide Larcan, der Anführer der Verschwörer, ein ebenso mächtiger wie geheimnisvoller Mann, zwingt sie zur Zusammenarbeit mit ihm und seiner Gruppe. Er kennt versteckte Details aus ihrer Vergangenheit, die für sie selbst bis heute noch im Dunklen liegen. Sie soll der Gruppe Zugang zum WLAN der Bank ermöglichen. Schon wieder kommt in dem Buch Judiths dunkle Vergangenheit im DDR-Kinderheim hervor. In Judith keimt ein furchtbarer Verdacht – war Larcan in die Ermordung ihres Vaters verstrickt? Sie weiß, sie wird nicht ruhen, bis sie endlich die Wahrheit erfährt, was als Kind mit ihr geschah und auch ihr Wegbegleiter Kaiserley, ein ehemaliger BND-Mitarbeiter, versucht Licht ins Dunkel zu bringen... |
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(c) Magazin Frankfurt, 2020