Heinichen, Scherbengericht

Zwölf Zeugen sagten damals gegen Aristèides Albanese aus. Siebzehn Jahre saß er wegen Totschlags im Gefängnis. Nun ist er draußen und will sich an ihnen allen rächen. Und zwar auf ganz besondere Weise – denn Aristèides ist Koch und plant, jedem von ihnen die Henkersmahlzeit selbst zuzubereiten. Commissario Proteo Laurenti war zwar nie überzeugt von den Aussagen der zwölf, doch seinerzeit setzte er sich wider besseren Wissens nicht gegen den Staatsanwalt durch, der wie besessen schien von dem Fall. Bis heute bereut Laurenti, ihm nicht die Stirn geboten zu haben. Doch gerade, als Aristèides wieder auf freiem Fuß ist, gibt es eine weitere Leiche, und wieder gehört er zu den Verdächtigen. Wie schon vor siebzehn Jahren ermittelt Laurenti – und versucht fieberhaft, das fehlende Glied zwischen den Fällen zu finden.

Der inzwischen bereits zehnte Fall für den Triestiner Ermittler Proteo Laurenti, einen "sturen, sympathischen Dickschädel, der sich weder von selbstgefälligen Würdenträgern noch von beamteten Wichtigtuern in seine Ermittlungen reinreden lässt" (Spiegel special) den Veit Heinichen erneut stimmige und stimmungsvoll in Szene gesetzt hat. Der 60-jährige Heinichen lebt inzwischen seit fast zwanzig Jahren in seiner Wahlheimat Triest. Seine Kriminalromane wurden bereits in zahlreiche Sprachen übersetzt und erfolgreich verfilmt. Ausgezeichnet wurden sie mit dem Radio Bremen Krimipreis und dem Premio Internazionale Trieste. Der Autor gilt nicht nur als glänzender Autor, sondern auch als ein ausgezeichneter Kenner und Vermittler italienischer Lebensart. An Triest gefällt ihm die hohe Lebensqualität einer der reichsten Städte Italiens mit dem sauberen, warmen Meer vor der Tür und den kulinarischen Verlockungen des Karst im Rücken. Das macht weder Laurenti noch Heinichen das Arbeiten immer leicht.

Die 58-jährige Petra Reski stammt aus dem de im Ruhrgebiet gebore, studierte Romainistik und Sozialwissenschaften in Trier, Münster und Paris, absolvierte die Henri-Nannen-Schule, begann beim Stern und lebt inzwischen seit einem guten Vierteljahrhundert in Venedig. Schon seit 1989 schreibt sie über Italien, darunter für die Neue Züricher Zeitung und die FAZ - und immer wieder über das Phänomen der Mafia und wurde für ihre Reportagen und Bücher mehrfach ausgezeichnet, in Deutschland als "Reporterin des Jahres" und mehrfach für den renommierten Kisch-Preis nominiert. In ihrer italiensichen Wahlheimat erhielt sie für ihr Antimafia-Engagement den Premio Civitas und den Amalfi-Coast Media Award. Ihr Krimi liest sich flüssig und auf hohem Niveau und zeigt die richtige Mischung aus Fiktion mit einem gerüttelt Maß an darin eingestreuten brisanten Fakten.

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(c) Magazin Frankfurt, 2020