Dübgen, Über Land

Im Sommer 2013 führt sie ein Fahrradunfall in Berlin zusammen: Clara, eine junge Ärztin, und Amal, eine 21-jährige Archäologie-Studentin, die ohne ihre Familie aus dem Irak geflohen ist und in Deutschland Asyl beantragt hat. Die beiden Frauen freunden sich vorsichtig an, als Claras indischer Freund Tarun, ein Architekt, durch ein Turmbauprojekt zum ersten Mal seit Jahren mit seiner Geburtsstadt Kolkata konfrontiert wird. Als Amals Großmutter stirbt, beschließt Clara spontan, an Amals Stelle zu deren Mutter nach Bagdad zu fliegen. Bei ihrer Ankunft in Bagdad weiß sie noch nicht, dass sich ihr und Taruns Leben wie auch das von Amal entscheidend verändert hat. Welche Grenzen muss man überwinden, um ein selbstbestimmtes Leben zu führen? Und welcher Verantwortung muss man sich stellen, um sich treu zu bleiben?

Hannah Dübgen gelang ein kurzweiliger, spannend und tiefgründig erzählter Roman über Selbstbestimmung, Wahrhaftigkeit und das Leben in der Fremde, wie es sie in Deutschland leider nur hin und wieder gibt. Was mit einem kleinen Unfall begann endet als Drama. Die 39-jährige Autorin studierte Philosophie, Literatur- und Musikwissenschaft in Oxford, Paris und Berlin und arbeitete bisher für Theater und Oper, wofür sie das Schauspiel "Gegenlicht" und die Libretti für mehrere Opern wie "Matsukaze" des Komponisten Toshio Hosokawa schrieb. Für ihren Debütroman "Strom" bekam sie Preise der Landeshauptstadt Düsseldorf und des Literaturfestivals von Chambéry.

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(c) Magazin Frankfurt, 2024