Cervantes, Don Quijote von der Mancha

Der 1547 im spansichen Alcalá de Henares, einem inzwischen zur Großstadt angeschwollenen Vorort von Madrid geborene Miguel de Cervantes Saavedra starb am 23. April 1616 in Madrid. Im Laufe seines abenteuerlichen Lebens war er Soldat, Proviantkommissar der Armada und Steuereinnehmer, wurde bei Lepanto an der linken Hand verstümmelt, fiel algerischen Piraten in die Hände, aus deren Gefangenschaft er erst fünf Jahre später losgekauft wurde, und war mehrmals wegen Schulden im Gefängnis. Noch heute gilt er als einer der genialsten Erzähler aller Zeiten, wenngleich von seinem Werk den meisten Menschen nur seine zweibändige Geschichte über Don Quijote bekannt ist, die er zu Beginn des 17. Jahrhunderts verfasste. Jeder kennt den Ritter von der traurigen Gestalt und seinen weltklugen Knappen. Wortreich und wunderbar absurd sind die Gespräche, in denen die beiden Helden streiten und philosophieren, während sie sich von ihren Blessuren kurieren. Ludwig Tieck hatte den "Don Quijote" mit seiner Übersetzung zum entscheidenden Werk der Romantik gemacht.

Zum bevorstehenden 400. Todestag von Cervantes hat sich dtv des wohl berühmtesten Romans der Weltliteratur noch einmal angenommen und ihn in der schon in gebundener Form bei Hanser erschienenen kongenialen Übersetzung von Susanne Lange, die dafür das renommierte Zuger Übersetzer-Stipendium erhielt, herausgegeben. Lange brachte dabei das Mammutwerk endlich auf das sprachliche Niveau, welches das Original besitzt. Ihr reichhaltger Anhang bietet spannende und hilfreiche Einblicke zu Autor, Werk und Wirkung. In dem Roman geht es um die Abenteuer des Möchtegern-Ritters Don Quijote von der Mancha, mit ihm begründete Cervantes damit nicht nur die neue Gattung ›Roman‹, sondern setzte seinem Helden und dessen Knappen Sancho Panza wie sich selbst ein Denkmal für die Ewigkeit.

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(c) Magazin Frankfurt, 2024