Bensch/Theißing/Nieswandt, Vasen Bilder Welten

Ob Götter, Heroen oder Szenen des menschlichen Alltags. Griechische Vasen waren mit einem Spektrum verschiedenster Bildkonzepte versehen und in vielfältiger Maltechnik verziert. Ähnlich wie heutzutage erst Lady Di und später ihre Schwiegertochter Catherine zur Zierde von Porzellantassen und Kannen wurden, hielt man auch damals die Szenen der letzten Party auf dem Teller oder Prominente auf der Kaffeekanne fest. Wären die als kitschig empfundenen Porträts der Royals bei Bildungsbürgern nicht unbedingt etwas für den Schauschrank, so sieht das bei den Vasen aus der Antike anders aus. Der Katalog zur Ausstellung "Vasen Bilder Welten", die ab dem 11. April bis zum 12. Juli 2015 im Archäologischen Museum der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster zu sehen sein wird, präsentiert fünf Jahrhunderte griechische Keramik, vom 8. bis zum beginnenden 3. Jahrhundert v. Christus. Die verschiedensten Tongefäße, die neben alltäglichen Begebenheiten auch Bilder von Göttern und Helden zeigen, wurden vor über 2000 Jahren von griechischen Töpfern und Malern mit großem handwerklichem Geschick angefertigt.

Die insgesamt 115 Vasen aus der umfangreichen Sammlung Jordan, von denen 61 der Öffentlichkeit noch nie gezeigt wurden, werden im Katalog präsentiert, der den Leser durch fünf Jahrhunderte griechischer Keramik, begleitet. Beginnend mit den geometrischen Beispielen im 8. Jahrhundert bis in den Hellenismus im frühen 3. Jahrhundert vor Christus. Dabei stammen die Stücke nicht nur aus den Produktionsstätten in Attika und dem griechischen Kernland, sondern auch aus den Herstellungsorten in Unteritalien. Sämtliche Stücke werden dem Leser in chronologischer Abfolge vorgeführt und Form sowie Bildschmuck detailliert besprochen. Eine generelle Einführung zur griechischen Keramik sowie interessante Hintergrundinformationen zu Herstellung und Technik der vielfältigen Bildthemen griechischer Töpferkunst flankieren die Darstellung.

(c) Magazin Frankfurt, 2024